„...Paul, du hast gesagt, du hättest Leute an der Hand, die bereit wären für mich zu arbeiten, wenn die Sicherheit auf meinem Besitz in Gefahr wäre. Können diese Burschen auch mit den Händen anpacken?...“
Können sie! Otto von Dannenberg stellt diese Frage, weil er das abgebrannte Gebäude so schnell wie möglich wieder aufgebaut hätte, um die Fabrikation von Reiterbekleidung zum Laufen zu bringen.
Der Autor hat erneut einen gut recherchierten und tiefgründigen historischen Roman geschrieben. Es dürfte dem Jahre 1934 geschuldet sein, dass in diesem Teil die Fakten gegenüber der Romanhandlung überwiegen. Für Deutschland kann ich dem folgen. Da erfahre ich eine Menge an Hintergründen. Die kriminelle Szene Amerikas hätte aber stellenweise etwas kürzer dargestellt werden können.
Der Schriftstil wechselt zwischen der sachlichen Vermittlung von Fakten und dem spannenden Vorgängen in den Familien von Dannenberg in Deutschland und McKenzies in den USA.
Während Otto von Dannenberg für das neue Regime nichts übrig hat, strebt sein Bruder Walter nach Höherem.
„...Ganz nach oben wollte er, am besten links und rechts vom Führer stehen, dafür war er bereit, über Leichen zu gehen...“
Sehr vorausschauend hatte Otto seinem Sohn Peter im ersten Band der Reihe die Ausreise in die USA ermöglicht. Von der Familie McKenzie war er wie ein Sohn aufgenommen wurden. Doch eine Rückkehr nach Deutschland liegt in weiter Ferne.
„...Bei Heimweh verhält es sich wie bei der ersten Liebe. Ein Stück weit bleibt sie immer ein Teil von uns….“
Eingebunden in die Geschichte sind die ausführlichen Lebensläufe von Leuten, die im Jahre 1934 eine entscheidende Rolle gespielt haben bzw. verstorben sind. Das waren unter anderem Paul von Hindenburg und Ernst Röhm. Die Vorgänge um den Röhm-Putsch werden ebenfalls ausführlich dargestellt.
Während in Deutschland auf dem Gute derer von Dannenberg relativ wenig passiert, muss sich die Familie in den USA mit den kriminellen Eskapaden ihrer ältesten Tochter Amanda auseinandersetzen. Die hat nur ein Ziel: an ihr Erbe zu kommen. Dafür ist ihr jedes Mittel recht.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.