Meine Fazit: "Fanpost" ist ein Titel, der mit seinem Untertitel, "Ein mörderischer Liebeskrimi" schon ein wenig in die Irre führt. Der Krimi hat bisher überwiegen positive Kritiken erhalten und sorgte da oder dort für Aufsehen, da sich die Story nicht richtig einordnen lässt: Ist sie wahr oder nicht?
Inhalt: Achim Walchen, ein verurteilter Straftäter, zieht nach seiner Haftentlassung zu Inge Ammer, die er durch eine Brieffreundschaft während seiner Knastzeit kennengelernt hatte. Anfangs läuft alles mehr oder weniger perfekt, doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Wer spielt welches Spiel, wie steht es um die Zuneigung der beiden? Ist Inge die Frau, die sie vorgibt zu sein, ist Achim der Mann, der wirklich ein neues Leben beginnen möchte? Viele Fragen, doch die entscheidenden lauten: Ist die Liebe der beiden echt, haben ihre Gefühle eine Chance, werden die zwei aus der Klemme kommen, in die sie geraten sind?
Zur Leserunde: Fragen beantworte ich zügig. Das Kommentarfeld steht etwas tiefer zur Verfügung.

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Das Buch "Fanpost" von Roman Just ist in unterschiedliche Kategorien einzuordnen. Es handelt sich nicht nur um einen simplen Krimi, in welchem eine Gruppe von mehreren Personen einen Geldtransporter überfällt. Vielmehr kann man ihn als spannenden Verschwörungskrimi, Justizthriller, aber auch als Drama einordnen.
Der Hauptprotagonist Achim W. sitzt eine lange Haftstrafe ab, vermeintliche Begründung: Er ist der Kopf der Bande, welche beim Überfall 1,2 Millionen Dollar gestohlen hat. Nur: So einfach ist es nicht...
Als er um Freigang bittet, wird ihm auferlegt, dass er bereits jetzt Kontakt zur Außenwelt aufnimmt, indem er beispielsweise eine Frau durch eine Brieffreundschaft kennenlernt. Den Umständen entsprechend, tut er wie ihm geheißen und lernt dabei Inge kennen. Beide verlieben sich ineinander, aber ist es wirklich Liebe - oder steckt etwas anderes dahinter? Ist Inge die Frau, für die sie sich ausgibt und vertraut Achim ihr wirklich? Ist ihre "Beziehung" das Mittel zum Zweck oder leben sie glücklich und zufrieden bis dass der Tod sie scheidet? Diese Fragen stellen sich berechtigterweise der Leserschaft.
Die Geschichte ist sachlich erzählt, teilweise in protokolarischer Form, verständlich und unaufgeregt, wobei dies nicht gleichbedeutend mit langweilig ist - ganz im Gegenteil! Das Buch liest sich sehr gut, ist an jeder Stelle verständlich und es entsteht stets das Gefühl, mehr erfahren zu wollen, denn oftmals sind die Dinge nicht, wie sie auf den ersten Blick erscheinen. Obwohl Achim W. ein Verurteilter Verbrecher ist, erzählt Roman Just die Geschichte unter Einbindung der Vergangenheit und Gegenwart. Dabei lässt er an den passenden Stellen Raum für Spekulationen über die Zukunft. So geschieht es auch, dass der Ex-Häftling insgesamt zum Sympathieträger der Geschichte wird und die Leserschaft mitfiebern lässt, dass er die richtigen Menschen findet, die ihn unterstützen, den Überfall und die daraus gewonnennen Erkenntnisse richtig einzuordnen.
In einem Wettlauf mit der Zeit wird am Ende keine Frage offen gelassen.